Demographischer Wandel

Umdenken im Wohnungsbau 

Der demographische Wandel erfordert ein Umdenken im Wohnungsbau. Die steigende Zahl älterer Menschen in Deutschland stellt eine große Herausforderung dar. Laut der Studie "Wohnen 65plus" des Pestel-Instituts Hannover von 2019 wird die Zahl der Menschen in der Altersgruppe 65plus in Deutschland bis 2030 auf 24 Millionen ansteigen. Dies stellt den Wohnungsbau vor die Aufgabe, entsprechende barrierefreie Wohnungen und Häuser zu schaffen.

Allerdings lassen viele aktuelle Bauprojekte die Anforderungen, die sich aus dem demografischen Wandel und der damit einhergehenden Barrierefreiheit ergeben, fast völlig außer Acht. Das aktuell diskutierte "Kommunale Handlungsprogramm Wohnen in Freiburg" ist ein Beispiel dafür.

Laut der Studie "Wohnen 65plus" leben derzeit nur gut 5% der gut 11 Millionen Haushalte in weitgehend barrierearmen Wohnungen. Dies ist ein alarmierender Zustand, da die Schaffung von barrierefreien Wohnungen und Häusern eine Grundvoraussetzung für ein möglichst selbstständiges Leben im Alter ist.

Ein altersgerechter Umbau erfordert jedoch beträchtliche Investitionen. Laut der Studie "Wohnen 65plus" müssen bis 2030 rund 50 Milliarden Euro ausgegeben werden, um die Wohnungen und Häuser in Deutschland altersgerecht umzubauen. Dies erfordert ein Umdenken und eine verstärkte Investition in barrierefreies Bauen.

Es ist jedoch nicht nur eine Frage des Geldes. Auch ein Umdenken in der Planung und Umsetzung von Bauprojekten ist erforderlich, um den Anforderungen des demografischen Wandels gerecht zu werden. Eine stärkere Integration von Barrierefreiheit in den Planungsprozess und eine Zusammenarbeit zwischen Wohnungsbaugesellschaften und der öffentlichen Hand können dazu beitragen, barrierefreies Bauen zu fördern.

In diesem Zusammenhang spielt auch die Bereitstellung von Fördergeldern eine wichtige Rolle. Bis 2030 müssen jährlich 500 Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt werden, um den altersgerechten Umbau von Wohnungen und Häusern zu unterstützen. Nur so kann sichergestellt werden, dass ältere Menschen auch in Zukunft selbständig in ihren eigenen vier Wänden leben können und nicht auf eine Unterbringung in einem Pflegeheim oder betreuten Wohnanlage angewiesen sind.


Situation in Freiburg
Auf Freiburg bezogen wird es laut Pestel-Studie in den nächsten Jahrzehnten über 50.000 Menschen über 65 und über 6.000 Pflegebedürftige geben. Somit ergibt sich ein Bedarf an 5.158 barrierefreien Wohnungen und ein Investitionsvolumen von über 80 Mio. €.  Die momentane Situation in Freiburg stellt sich so dar: In Freiburg leben 1.786 Personen mit einem Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen aG (außergewöhnliche Gehbehinderung), sowie 213 Personen mit dem Merkzeichen Bl (Blinde).

Weitere 9.200 Freiburgerinnen und Freiburger haben eine erhebliche Gehbehinderung (G) und sind somit ebenso auf barrierefreien Wohnraum angewiesen. Von den 1.932 Menschen, die in 21 Freiburger Pflegeheimen und weiteren 1.788 Personen, die in betreuten Wohnanlagen leben, haben sehr viele eine Gehbehinderung und benötigen ebenfalls eine barrierefreie Wohnumgebung. Somit ergibt sich heute schon ein Bedarf für rund 12.000 Mitbürger/Innen, für die schon vor langer Zeit barrierefrei hätte gebaut / umgebaut werden müssen.
 

Barrierefreiheit macht nur gut ein Prozent der Gesamtbaukosten aus

Barrierefreies Bauen und Wohnen = teuer?
Generell sollte Wohnungsbauplanung - unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit - nicht nur die Ökologie und Ökonomie, sondern auch das Soziale und damit auch die barrierearme Bauweise in den Vordergrund stellen. Barrierefreies Bauen und Wohnen ist demnach im Endeffekt sogar billiger, da nicht nur die geringfügig höheren Baukosten, sondern alle Folgekosten volkswirtschaftlich betrachtet werden müssen. Auch hierzu liefert die Pestel-Studie Zahlen:

"Die Pflegebedürftigkeit betrifft rund 11 % der Menschen aus der Altersgruppe 65plus. Davon wieder ein Drittel bedarf der vollstationären Pflege in Heimen. Der finanzielle Aufwand für die Pflege insgesamt lag im Jahr 2011 bei rund 48 Mrd. Euro.“

Daher lohnt es sich immer präventiv barrierefrei zu bauen - Barrierefreiheit macht nur gut ein Prozent der Gesamtbaukosten aus

Deshalb bitten wir Sie:
Schließen Sie sich unserer Forderung an, die historische Wohnungsbau-Chance, die momentan in Freiburg gegeben ist, zu nutzen und grundsätzlich generationenfreundlich und damit nachhaltig zu bauen!

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